Aufgaben
Du bist zunächst zu einer Podiumsdiskussion eingeladen, in der verschiedene Leute über ein Thema diskutieren werden.
Das Thema lautet: Was bedeutet Nachhaltigkeit für die Chemie?
Deine Lehrerin/dein Lehrer teilt dich in eine Gruppe ein. Jede Gruppe muss eine der folgenden Rollen ausarbeiten:
- Eine Nachhaltigkeitsexpertin/einen Nachhaltigkeitsexperten
- Eine Sprecherin/einen Sprecher eines großen Verbandes der chemischen Industrie
- Eine Chemikerin/einen Chemiker
- Ein Mitglied eines Umweltschutzverbandes
- Eine Politikerin/einen Politiker
- Eine Moderatorin/ einen Moderator der Diskussion
Arbeite dich anhand der Quellen in das Thema ein und bereite dich auf die Diskussion vor. Dazu musst du deine Rolle ausarbeiten und dir Notizen machen, zur Unterstützung erhältst du auch eine Checkliste. Nach der Diskussion werden die Gruppen neu eingeteilt und ihr sollt abschließend gemeinsam einen Zeitungsartikel zu einer bestimmten Überschriftt erstellen.
Die Rollen im Einzelnen:
Die Nachhaltigkeitsexpertin/der Nachhaltigkeitsexperte
Als Nachhaltigkeitsforscherin/Nachhaltigkeitsforscher bist du eine Expertin/ein Experte auf den Gebieten Grundlagen und Geschichte der Nachhaltigkeit. Du weißt, dass und nicht nur ein Gummiwort ist, dass für jeden Zweck genutzt werden kann. Nachhaltigkeit umfasst die Aspekte Umwelt, Wirtschaft und Soziales. Du weißt um die aktuellen Probleme und bist der Meinung, dass jeder in der Verantwortung ist, etwas für eine verbesserte Nachhaltigkeit zu tun. Als Wissenschaftlerin/Wissenschaftler argumentierst du ausgewogen und stellst die Konzepte verständlich dar. Du korrigierst andere Personen, wenn sie wichtige Aspekte des Nachhaltigkeitskonzeptes vergessen, z.B. die Tatsache, dass Nachhaltigkeit mehr umfasst als bloßen Umweltschutz aber auch nicht bedeutet, dass man die Ökonomie über alles stellt.
Checkliste
Sprecherin/Sprecher eines großen Chemieverbandes
Als Sprecherin/Sprecher des Chemieverbandes bist du daran interessiert, die chemische Industrie möglichst positiv darzustellen. Deine Stärke ist es, die Errungenschaften der Chemie für mehr Nachhaltigkeit hervorzuheben und Probleme abzuwiegeln. Die Verantwortung für unsachgemäßen Umgang mit Chemikalien schiebst du auf einige schwarze Schafe. Auch wenn die von euch gekauften Rohstoffe im Ausland manchmal unter schlechten sozialen Bedingungen gewonnen werden, siehst du keine Verantwortung bei den Unternehmen in Deutschland. Diese liegt vor allem bei den Herstellern der Rohstoffe. Die Tatsache, dass die Chemiekonzerne Produktionsstätten in Ausland verlagern, hältst du für notwendig, um konkurrenzfähig zu bleiben. Dies sichert Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung in Deutschland. Du bist Expertin/Experte in den Konzepten der Umsetzung von Nachhaltigkeit in der Chemie und hast einen Überblick über die Chemiekonzerne in Deutschland und deren Anstrengungen zur Nachhaltigkeit. Du siehst Wirtschaftswachstum als zentralen Antrieb für gesellschaftlichen Wohlstand an und bist der Meinung, dass man in diesem Sinne auch Kompromisse eingehen muss – Nachhaltigkeit ja, aber nicht um jeden Preis, schließlich ist Ökonomie ein gleichberechtigter Punkt im Nachhaltigkeitskonzept..
Checkliste
Chemikerin/Chemiker
Als Chemikerin/Chemiker arbeitest du in einem großen Chemiekonzern. Du kennst viele Anwendungen und Produkte aus der chemischen Industrie zur Umsetzung von Mehr Nachhaltigkeit. Aber du arbeitest auch mit Chemikalien, die nicht unproblematisch sind. Du bist der Meinung, dass es nicht so leicht ist „mal eben“ auf die Herstellung und den Verkauf von herkömmlichen Chemikalien zu verzichten, weil die Suche nach Green-Chemistry-konformen Alternativen langwierig und kostspielig ist. Auch herrscht ein harter Wettbewerb auf dem Chemikalienmarkt. Ihr müsst konkurrenzfähig bleiben z.B. mit Konzernen, die in China ihre Chemikalien produzieren und diese billig anbieten. Trotzdem bist du bemüht, chemische Verfahren und Produkte stets zu verbessern. Du kennst dich besonders gut mit Kunststoffen aus nachwachsenden Rohstoffen und grünen Lösungsmitteln aus. Du siehst in deinem Job einen wichtigen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft. Im Übrigen bist du der Meinung, dass die freiwillige Selbstverpflichtung der chemischen Industrie, verantwortlich zu handeln, der richtige Weg ist. Politische Regelungen behindern die Wirtschaft nur
Checkliste
Mitglied eines Umweltschutzverbandes
Als Mitglied eines Umweltschutzverbandes bist du besonders daran interessiert, dass die Umwelt so wenig wie möglich belastet wird. Aber auch die sozialen Interessen der Menschheit sind dir wichtig. Du kennst das Konzept der nachhaltigen Entwicklung, die wirtschaftliche Dimension bekommt deiner Meinung nach aber gegenüber der Ökologie einen viel zu großen Stellenwert. Große Chemiekonzerne, die des Geldes wegen immer noch giftige Chemikalien produzieren und die Verantwortung auf andere abwälzen, sind dir ein Dorn im Auge. Bloße Absichtserklärungen der Industrie gehen dir nicht weit genug. Du möchtest politisch verbindliche Regelungen und siehst es als deine Pflicht an, bestehende Probleme öffentlich zu machen.
Checkliste
Politiker/Politikerin
Als Politiker/Politikerin bist du daran interessiert, wieder gewählt zu werden und daher die Gesellschaft und Wirtschaft positiv zu entwickeln. Du bist es gewohnt, Informationen anderer zu nutzen und Leute zu überzeugen, sich deiner Meinung anzuschließen. Als Vertreter des Volkes bist du dafür zuständig, die Interessen der Bürger zu vertreten und durchzusetzen. Dabei kannst du es allerdings nicht allen recht machen. Du kannst dich nicht nur um die Umwelt kümmern, sondern musst auch die Wirtschaft im und im Blick haben, damit weiter Steuern gezahlt werden. Hier gibt es viele Konflikte, die du lösen muss. Vor allem international ist eine Einigung auf verbindliche Ziele, z.B. zum Klimaschutz oder zum Verbot von giftigen Chemikalien schwierig. Aber ich habt auch schon einige Erfolge aufzuweisen.
Checkliste
Moderatorin/Moderator
Die Hauptaufgabe der Moderatorin/des Moderators ist es, die Diskussion zu leiten. Du kennst alle Positionen der eingeladenen Personen im Überblick und hast Fragen ausgearbeitet. Falls die Diskussion mal ins Stocken gerät oder sich Personen streiten, bist du gefragt! Außerdem solltest du Anregungen für Kontroversen geben.
Checkliste
Nach der Diskussion: Erstellung des Zeitungsartikels
Bei der Erstellung des Artikels müsst ihr eure in der Diskussion zutage getretenen Differenzen beilegen und gemeinsam arbeiten. In jeder Gruppe sind nun alle Positionen der Podiumsdiskussion vertreten. Das Ziel ist, einen Artikel zu einer bestimmten Überschrift zu erstellen. Später wird die Titelseite der Zeitung vorgestellt.